Ein streunender Hund reißt ein Reh. 12.06.2008
Auf dem Gelände der ehemaligen Garnison in Bernburg hat ein Hund ein Reh gerissen. Der Jäger Lothar Jäntsch hat das Tier in seinem Revier gefunden. "Die ganze Flanke ist aufgerissen, so etwas schafft nur ein Hund", weiß der Weidmann. An der Stelle, an der das Tier lag, sieht es schlimm aus. Gras und Kraut sind vom Kampf niedergewalzt, überall klebt Blut.
Wiederholt hat Jäntsch im Bereich des Garnisonsgeländes Rehe gesehen, die von einem oder mehreren Hunden angefallen worden waren. Viel Hundebesitzer, die darauf verzichten, ihren Liebling an die Leine zu nehmen, die wüssten gar nicht, wozu selbst relativ kleine Hunde in der Lage sind. Von ihrer Natur her seien Hunde in der Lage, Rehe durch Hetzen zur Strecke zu bringen, weiß Jänsch. Vor allem Jagdhunde wie zum Beispiel Bigel seien dabei sehr ausdauernd.
Für Hundehalter, die ihre Vierbeiner nicht anleinen, hat Jäntsch kein Verständnis. Noch bis zum 15. Juli besteht nach dem Feld- und Forstordnungsgesetz Leinenzwang, in Naturschutzgebieten ganzjährig. Vor allem gehe es darum, Bodenbrüter zu schützen. Aber auch bei den Rehen und Wildschweinen gebe es in dieser Zeit Kitze und Frischlinge. Hunde, die durch das Dickicht streifen, würden ganz automatisch auch den Kinderstuben der Tiere zu nahe kommen. Und gerade in der ausgeräumten Landschaft um Bernburg seien Brachland, Wiesen, Feldraine und Buschstreifen für viele Arten wichtige Refugien.
Wildernde Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz.